Deine Rede auf der Betriebsversammlung geht dir leicht über die Lippen. Doch plötzlich bekommst du kein Wort mehr raus. Dein Gehirn hat das Licht ausgeschaltet – du hast einen Blackout.
Kein Grund zur Panik oder vor lauter Scham im Boden zu versinken. Denn mit ein paar einfachen Tricks kannst du den gefürchteten Blackout in den Griff bekommen.
1. Üben, Üben, Üben
Wenn du deine Rede erst kurz vor Toresschluss vorbereitest, öffnest du Tür und Tor für Blackout. An der Misere bist du selbst Schuld, denn du hattest 3 Monate für deine Rede Zeit.
Schiebe deinen Tätigkeitsbericht nicht auf die lange Bank und fange ein paar Wochen vorher an. Dann hast du genug Zeit zum Trainieren deiner Rede und ein Blackout ist dann so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.
2. Sprich langsam
Im Eifer des Gefechts sprichst du automatisch schneller. Doch wenn du wie ein Wasserfall redest, verlierst du schneller den Faden – und deine Kollegen gleich mit.
Dein pausenloses Reden geht ihnen nämlich schnell auf den Geist, weil sie deinen Worten nicht mehr folgen können. Sie schalten auf Leerlauf und hören dir nicht mehr zu.
Schalte einen Gang runter und sprich bewusst langsamer – aber bitte nicht wie eine Schlaftablette. Langsames Sprechen verschafft dir Zeit, den nächsten Gedanken zu fassen und Luft zu holen.
3. Verwende kurze Sätze
Auch wenn kurze Sätze aus der Mode gekommen sind und endlos lange Sätze im Trend sind, sprich in kurzen Sätzen.
Gehen dir kurze oder lange Sätze leichter über die Lippen? Können sich deine Kollegen kurze oder lange Sätze besser merken? Die Antwort lautet: Kurze Sätze.
Verschone deine Kollegen deshalb mit Schachtelsätzen und verpacke lieber deine Geschenke in Schachteln – aber bitte keine Sätze.
4. Mach eine Pause
Keine Kaffeepause. Eine Sprechpause. Wenn du sie richtig einsetzt, hast du als Redner gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Du erhöhst mit einer Sprechpause die Aufmerksamkeit deiner Kollegen und beugst Filmriss vor. In den Pausen hast du Zeit zum Denken und kannst einen Blick auf deinen Spickzettel werfen – auf einen echten oder einen gedanklichen.
Halte während der Sprechpause immer Blickkontakt zu deinen Kollegen und überbrücke die Stille der Pause nicht mit den lästigen Lauten Äh und Ähm. Schweige und mach dich auf die Suche nach deinen nächsten Worten.
5. Behalte einen kühlen Kopf
Wenn du dich auf deine Rede voll und ganz konzentrierst, bringen Zwischenrufe dich nicht so schnell aus dem Konzept. Um die Störenfriede und Co. kümmerst du dich nach deiner Rede.
Nur wenn deine Kollegen auf die Barrikaden gehen, unterbrichst du den Tätigkeitsbericht – ansonsten redest du munter weiter. Es ist deine Rede und die lässt du dir von niemanden kaputt machen.
Blackout – was nun?
Nun ist es doch passiert: Der Faden ist gerissen. Kein Grund zur Panik: Du bist auf der Betriebsversammlung. Deine Kollegen kennen dich und werden dich weder auslachen noch als Versager hinstellen.
Im Gegenteil: Sie werden dir helfen, den Faden blitzschnell wiederzufinden. Wie? Bitte um Hilfe und sage: Ich habe den Faden verloren. Wer kann ihn mir wiedergeben?
Wenn sie dir ein Stichwort zurufen, machst du einfach weiter im Text. Und nach der Betriebsversammlung wird nicht dein kleiner Aussetzer, sondern deine Botschaft in ihren Köpfen hängenbleiben – und darauf kommt es an.
Und denke daran: "Den Faden zu verlieren ist besser als wenn der Geduldsfaden reißt." (Anke Schulz)