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Feuer und Flamme - Wie werde ich ein leidenschaftlicher Redner?



Langweilig. Ich schlafe auf der Betriebsversammlung gleich ein. Mein Nachbar schnarcht auch schon. Unser stellvertretende Betriebsratsvorsitzende redet wie eine Schlaftablette.


Ich habe echt etwas Besseres zu tun, als mir eine Rede anzuhören, die mich zu Tode langweilt. Wenn das weiter so geht, war das meine letzte Betriebsversammlung.


Wir alle kennen solche Redner. Redner, die kalt wie ein Eisblock sind. Die ihre Rede völlig emotionslos vortragen. Es geht immer nur um Fakten, Fakten, Fakten.


Und am Ende wundern sie sich, dass sie auf der Betriebsversammlung nur ein leises Klatschen bekommen – aus Höflichkeit.


Damit deine Rede wieder lebendig wird, musst Du lebendig werden. Gefühle zeigen. Denn eine faszinierende Rede, die deine Kollegen in den Bann zieht, steht und fällt mir deiner Persönlichkeit.


Um das Beste aus deiner Persönlichkeit herauszuholen, solltest du folgende Punkte beachten:



1. Frage dein Herz


Nimm dir ein paar Minuten Zeit und stelle dir die Frage: Will ich wirklich diese Rede halten? Schalte mal deinen Verstand aus und höre auf dein Bauchgefühl.


Wenn du kein gutes Gefühl hast, schicke jemand anderen auf die Bühne. Denn wenn dein Herz nicht hinter der Rede steckt, dann wird die Rede auch nichts.


Die Belegschaft merkt sofort, dass dir das Thema nicht am Herzen liegt. Deshalb ganz oder gar nicht.



2. Zeig dich wie du bist


Spiele als Redner keine Rolle und trage keine Maske. Das ist vergebene Liebesmüh. Deine Kollegen werden dich sofort dabei ertappen, wenn du ihnen etwas vorspielt.


Und sie werden dir nicht mehr glauben. Zeige ihnen, wie du wirklich bist, was du denkst, was du fühlst. Sei echt und ehrlich. Sei einfach DU.



3. Brenne für das was du tust


Du kannst deine Kollegen für die Ideen des Betriebsrates nur gewinnen, wenn du auch selbst davon überzeugt bist.


Wenn du dafür brennst. Wenn dein Herz dafür schlägt. Nur dann wird der Funke überspringen. Nur dann werden sie dir glauben, vertrauen und dich unterstützen.


Geheimtipp: Halte keine Rede, hinter der du nicht voll und ganz stehst. Überlasse das dann lieber den anderen Betriebsratskollegen.



4. Sei persönlich

Beginne deine Rede auf der Betriebsversammlung mit einer kleinen persönlichen Geschichte, die du selbst erlebt hast.


Geschichten kommen bei deinen Kollegen immer gut an. Sie machen neugierig, sie faszinieren und berühren. Geschichten laufen dir jeden Tag über den Weg.


Geheimtipp: Lege dir eine kleine Sammlung an, damit du dir für die nächste Rede auf der Betriebsversammlung keine Geschichte aus den Fingern saugen musst.


Denn wahre Geschichten sind tausend Mal besser als erfundene.



5. Sprich mit Herz statt mit Hirn


Sprich mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand. Sprich in deiner Rede immer die Gefühle deiner Kollegen an und wecke Emotionen. Wir Menschen denken und handeln überwiegend emotional statt rational.


Verwende in deiner Rede Wörter, dieGefühle auslösen. Denn an emotionale Reden werden sich deine Kollegen nach der Betriebsversammlung noch lange erinnern.


An welchen Satz würden sich deine Kollegen erinnern?

„Wir haben gestern um 16.30 Uhr von unserer Geschäftsleitung erfahren, dass die Kantine zum 1.1. geschlossen wird.“ oder „Wir sind stinksauer, dass die Kantine geschlossen wird.“



6. Stehe zu deinen Gefühlen


Menschen haben Gefühle – gute und schlechte. Wenn du als Redner deine Gefühle zeigst, wirkst du authentischer, glaubwürdiger und menschlicher.


Freude und Trauer zu zeigen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Es sind Emotionen, die mitten in die Herzen der Menschen treffen.


Wenn Du wütend bist, dass einigen Kollegen gekündigt worden ist, dann zeige die Wut auch. Man darf dir die Wut ansehen. Man darf sie förmlich spüren.


Denn Gefühle sind machtvoll. Sie sind wie ein Motor, der dich zum Handeln antreibt.


Aber …



7. Beeinflusse deine Gefühle


Wenn dich deine Gefühle mitten in Rede überfallen, ist das normal und menschlich. Du bist ihnen aber nicht völlig ausgeliefert, denn du kannst sie immer beeinflussen – in die eine oder andere Richtung.


Das ist einfacher als du denkst. Wenn du deine Körperhaltung änderst, ändern sich auch deine Gefühle. Probiere es mal aus.


Wenn deine Gefühle dich trotzdem während der Rede eiskalt erwischen, dann spreche sie direkt an.


Du kannst sagen: „Ihr seht, wie mir die ganze Sache unter die Haut geht.“ Verdrücke kurz ein Tränchen, mache eine Pause, atme tief durch und rede weiter.



Zeig auf der Betriebsversammlung, was in dir steckt


Damit du auf der nächsten Betriebsversammlung mal so richtig zeigen kannst, was in dir steckt, musst du regelmäßig trainieren. Nutze jede Gelegenheit zum Reden. Ob zu Hause, auf der Arbeit oder in meinem Seminar.


Bei mir lernst du einfach und schnell, wie du ein leidenschaftlicher Redner wirst. Und ich verspreche Dir: Deine Kollegen werden es dir nicht nur danken, sondern sie werden dich auf Händen tragen.


Und denke daran: "Wahre Redner sind nicht nur Künstler der Sprache, sie erzeugen Gefühle." (Joachim Nusch)



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